Elisabeth Hennig
geb. 1900 in Düsseldorf | gest. 1958 in Gelsenkirchen
„Meine Belohnung ist ein gutes Gewissen und die Freude, dass es in Deutschland mit Hilfe der Demokratie wieder aufwärts geht.“ – Elisabeth Hennig
Meilensteine
- 1900 geb. in Düsseldorf
- 1925 Tätigkeit als Volksschullehrerin
- 1934 Flucht in die Niederlande
- 1942 Verurteilung zu sechs Jahren Zuchthaus
- 1945 Rückkehr nach Gelsenkirchen
- 1958 gest. in Gelsenkirchen
Lebenslauf
Bedeutung
Die alleinstehende Elisabeth Hennig kämpfte zäh und unerschrocken mit bitterem Humor für die Anerkennung ihrer politischen Betätigung im Exil ebenso wie für einen angemessenen finanziellen Ausgleich – und hatte Erfolg.
Elisabeth Hennig kämpfte für die Demokratie. Die Volksschullehrerin war in der Gelsenkirchener SPD politisch aktiv. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten musste sie in die Niederlande fliehen, zeitweise untertauchen.
1941 wurde sie verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg kehrte sie, an Tuberkulose erkrankt, nach Gelsenkirchen zurück. Eine finanzielle Entschädigung konnte sie nur gegen Widerstände erwirken.
Anfänge als Lehrerin und Flucht
Elisabeth Hennig arbeitete stets an weltlichen Schulen. In Gelsenkirchen engagierte sie sich zudem in Organisationen der Sozialdemokratie: bei den Kinderfreunden, der Sozialistischen Jugend, den Roten Falken, aber auch im Volkschor und bei der Freien Volksbühne.
Nach ihrer Entlassung aus dem Schuldienst floh Elisabeth Hennig nach Amsterdam. Sie lebte von Hilfsarbeiten, absolvierte dann eine Ausbildung zur Schneiderin.
Exil und Haft
Mit anderen Exilierten tauschte sie sich regelmäßig über die Lage in Deutschland aus, schmuggelte Schriften. 1941 wurde sie von der Gestapo festgenommen und 1942 wegen „Hochverrats“ zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Rückkehr und Lehrtätigkeit
Sie kehrte im Sommer 1945 nach Gelsenkirchen zurück und arbeitete wieder als Lehrerin, bald an der Gertrud-Bäumer-Realschule. In ihrem Haus vermietete sie Zimmer an alleinstehende Frauen mit Kindern. 1958 starb sie an den Spätfolgen ihrer Haft.
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN:
ver.di Bezirksfrauenrat – Mittleres Ruhrgebiet, Gleichstellungsstelle Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen
ERÖFFNUNGSTERMIN:
08. März 2024
STANDORT DER STELE:
Gertrud-Bäumer-Realschule
Rothauser Str. 2-4
45879 Gelsenkirchen
NACHLESE:
Fotos und Bericht zur Eröffnung finden Sie hier.