Äbtissin Mathilde
geb. 949 | gest. 1011, Essen
Meilensteine
- 949 Geburt
- 957/966: Aufnahme ins Essener Frauenstift
- 971/973: Erste Erwähnung als Essener Äbtissin
- ab 973: Mehrung des Stiftsbesitzes und die Bestätigung diverser Rechte
- um 980: Schenkung des Siebenarmigen Leuchters
- um 980: Entstehung der Goldenen Madonna
- 982: Schenkung des Mathilden-Otto-Kreuzes
- 997: Längerer Aufenthalt am Hof Kaiser Ottos III.
- um 1000: Mehrung des Essener Reliquienschatzes
- ab 1000: Baubeginn des heutigen Westbaus
- 1011 Tod
Lebenslauf
Kurzvita
Die ottonische Äbtissin Mathilde leitete fast 40 Jahre lang das Essener Frauenstift. Mit viel politischem und diplomatischem Geschick bewahrte und vermehrte sie dessen Rechte und Besitz.
Bis heute sind ihre Tatkraft und ihr Durchsetzungswille, mit denen sie die Frauengemeinschaft prägte und familiäre Interessen durchsetzte, in architektonischen und kunsthistorischen Zeugnissen im Essener Dom und Domschatz erkennbar.
Herkunft und Werdegang
Mathilde war Enkelin Kaiser Ottos I., Tochter seines erstgeborenen Sohnes Liudolf von Schwaben und dessen Frau Ida. Aus dem Jahr 971/973 stammt die erste Erwähnung Mathildes als Essener Äbtissin. In den folgenden Jahrzehnten vertrat sie das Stift nach außen und agierte auf Augenhöhe mit den wichtigsten Herrschern, Adeligen und Bischöfen.
Bedeutung
Stiftungen und Schenkungen aus ihrer Amtszeit gehören zu den weltweit bedeutendsten Objekten ottonisch-salischer Goldschmiedekunst. Sie schuf die Grundlage für weitere hochrangige Kunstproduktion in Essen. Als Bauherrin war sie verantwortlich für den Neubau des Westbaus der Stiftskirche.
Ihr Selbstbewusstsein und Gestaltungswille werden an ihrem Schaffen sichtbar. Die von ihr gestifteten Werke sind Ausdruck tiefer Frömmigkeit und des hohen Rangs, den das Stift im Reich innehatte.
Mathilde starb am 5. November 1011 und wurde in der Stiftskirche beigesetzt. Im Stift blieb sie als mater ecclesiae nostrae (Mutter unserer Kirche) in Erinnerung.
KOOPERATIONSPARTNER:
Domschatz Essen
ERÖFFNUNGSTERMIN:
26. April 2024
ADRESSE:
Die Tafel für Äbtissin Mathilde hängt als Klebefolie an der Innenseite der gläsernen Außenwand des Domschatz Essen.