Prof. Dr. Maria von Linden
geb. 1869 Schloss Burgberg bei Heidenheim | gest. 1936 Schaan (Liechtenstein)
„Die Frau war eben für die Mehrzahl der Menschen noch ausschließlich die himmlische Rosenflechterin.“ (Maria von Linden)
Meilensteine
1869 – 1895 Bildungsweg in Württemberg
- 1890 Erste geologische Veröffentlichung
- 1891 Externes Abitur in Stuttgart
- 1892 – 1895 Studium, Promotion in Tübingen
1899 – 1933 Zoologin an der Bonner Universität
- 1906 – 1908 Habilitationsgesuch, Ablehnung der Habilitation
- 1908 Leiterin der Parasitologischen Abteilung
- 1910 Professorin ohne Lehrbefugnis
1933 – 1936 Exil in Liechtenstein
- 1933 Zwangspensionierung
- 1933 Auswanderung nach Schaan (Liechtenstein)
Lebenslauf
Bedeutung
Maria von Linden war eine Pionierin der Wissenschaft. 1891 war sie die erste Abiturientin und 1892 die erste Studentin in Württemberg. Ihr naturwissenschaftliches Studium schloss sie 1895 mit dem Doktortitel ab. Von 1899 bis 1933 forschte sie als Zoologin an der Bonner Universität und veröffentlichte über 100 wissenschaftliche Beiträge. 1910 ernannte sie der preußische Kultusminister als erste Frau Deutschlands zur Professorin.
Akademischer Werdegang
Als Assistentin am Zoologischen Institut in Bonn stellte Maria von Linden einen Antrag auf Habilitation, der abgelehnt wurde. Stattdessen wurde sie zur Leiterin der Parasitologischen Abteilung des Hygienischen Instituts befördert. 1910 erfolgte ihre Ernennung zur Professorin, allerdings ohne Lehrbefugnis und Lehrstuhl. Obwohl ihr eine akademische Karriere gelang wie keiner Frau vor ihr, stieß sie an die Grenzen einer patriarchalen Gesellschaft.
Emigration
In Bonn lebte Maria von Linden 34 Jahre in der Quantiusstraße 13: Das Haus gehörte der Witwe von Heinrich Hertz, Physiker jüdischer Herkunft, die dort mit ihren Töchtern wohnte. Schon 1923 erkannte Maria von Linden die drohende Gefahr des Nationalsozialismus. 1933 wurde sie zwangspensioniert, worauf sie nach Liechtenstein emigrierte.
Mit ihrem außergewöhnlichen Auftreten, ihrem „männlichen“ Kleidungsstil, ihrer Schlagfertigkeit und Durchsetzungsstärke brach Maria von Linden mit traditionellen Weiblichkeitsvorstellungen. Sie wollte nicht Frau oder Mann, sondern einfach Mensch sein.
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN
Haus der FrauenGeschichte Bonn und Gleichstellungsstelle Bonn
ADRESSE DES FRAUENORTES
Park vor dem Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Adenauerallee, Bonn
ERÖFFNUNGSTERMIN
Mittwoch, 08. Mai 2024
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ZUM NACHLESEN
Fotos und Bericht von der Eröffnungsveranstaltung am 8. Mai finden Sie hier.