Margarethe war die Erste: Heute vor einem Jahr am Montag, 23. Oktober 2023, hatte NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul mit Rainer Ritsche, Bürgermeister der Stadt Wülfrath, Andrea Rupp, damalige Vorsitzende des FrauenRat NRW e.V., sowie Franca Calvano, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Wülfrath, den ersten „FrauenOrt NRW‟ eröffnet. Was seitdem geschah:
Am ehemaligen Standort von Margarethe Müllemanns Mühle in der Schwanenstraße 12, einer heutigen Tierarztpraxis, enthüllten Paul, Rupp, Ritsche und Calvano vor 70 Gästen die rot-pinke Informationstafel zu den Lebensdaten von Margarethe Müllemann.
Seitdem hat der FrauenRat NRW als Projektträger landesweit 20 weitere FrauenOrte eröffnet. Bis Ende 2025 werden es, gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration Nordrhein-Westfalen, in Summe 52 FrauenOrte für 57 Frauen sein.
FrauenRat: “Überwältigende Resonanz”
Zum Jubiläum zieht die amtierende Vorsitzende des FrauenRat NRW e.V., Murielle Guéguen, Bilanz:
“Heute, ein Jahr später, können wir voller Stolz berichten, dass bald 52 FrauenOrte in ganz NRW sichtbar sein werden. Die Resonanz und die Unterstützung, die wir bei der Realisierung unserer Vision erfahren haben, überwältigen uns. Ein herzliches Dankeschön an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben und weiterhin an unserer Seite stehen!”
Die Stadt Wüfrath ist stolz
Die Stadt Wülfrath ist sehr stolz auf ihren 1. FrauenOrt in NRW. Demnach gelingt dort, was das Projekt bezweckt: Eine langfristige Sichtbarmachung von Frauengeschichte.
“In diesem ersten Jahr des Wülfrather FrauenOrtes war es immer wieder schön zu sehen, wie die Menschen, die das Rathaus oder Kulturbüro aufsuchten, den FrauenOrt-Flyer in die Hand nehmen und sofort von der erstaunlichen Geschichte gefesselt sind. Der FrauenOrt in der Schwanenstraße lebt, weil die Neugier auf die mutvollen Taten von Margarethe Müllemann nicht nachlässt“, so die Stadt Wülfrath.
Margarethe Müllemann
Auf Initiative von Wülfraths Gleichstellungsbeauftragter Franca Calvano hatte der Vorstand des FrauenRat NRW e.V. sich auf Empfehlung seines Fachbeirates für Margarethe Müllemann (1603-1662) entschieden: Sie war eine mutige Müllerin, die sich nicht das Wasser abgraben ließ:
Früh verwitwet betrieb sie die Wassermühle ihres Mannes weiter. Als ein reicher Freiherr eine zweite Mühle an ”ihren” Teich bauen wollte, zog Margarethe vor das Kammergericht in Düsseldorf.
Sie bekam Recht – den Freiherrn interessierte das nicht, er baute seine Mühle trotzdem. Margarethe starb verarmt, ist uns aber heute für ihre Chuzpe und Unerschrockenheit ein Vorbild.