Fasia Jansen
geb. 06.06.1929 in Hamburg | gest. 29.12.1997 in Oberhausen
„Meine Lieder waren und sind für mich ein Mittel, mich am Leben zu halten und meine Würde als Frau, als schwarze Frau, zu behaupten.“
Meilensteine
1933 – 1945 NS-Verfolgung und Überleben
~1937 Medizinische Zwangsbehandlung
1943 Entfernung aus Tanzschule
1944 Zwangsarbeit: Küche im KZ-Außenlager
1946 – 1970 Politische Lieder gegen Krieg und Faschismus
1951 Auftritt vor 30.000 Menschen in Berlin
ab 1961 Ostermärsche: Fasia immer dabei
1964 Erster Auftritt auf der Burg Waldeck
1971 – 1997 Werkstore, Streiks,große Bühnen, Friedensbus
ab 1979 Heinze-Frauen: Keiner schiebt uns weg!
ab 1981 Frauenfriedensmärsche Hoesch / Auf-Ruhr
1997 Ehrennadel Stadt Oberhausen
Lebenslauf
Hamburgerin im Ruhrpott. Blues-Stimme der Friedensbewegung und der Arbeitskämpfe von Hoesch bis Krupp Rheinhausen. Antifaschistin. Aktivistin.
Fasia Jansen wurde als Deutsche mit schwarzer Hautfarbe geboren. Die Tochter der Hamburgerin Elli Jansen und des Generalkonsuls von Liberia, Momolu Massaquoi, wurde vom Naziregime rassistisch verfolgt und zur Arbeit in einer Außenlagerküche des KZ Neuengamme zwangsverpflichtet.
„Das ist so absurd, ich schreibe jetzt, rote Nelken stehen an meinem Bett, ein warmes Bett, ja, eben habe ich gut gegessen. Über die ich erzähle, sind abgeschlachtet. Sie hätten leben können. (…) Und ich muss doch erzählen, warum schreibe ich das erst jetzt auf? Wie fange ich an, bloß keine alte Kämpferstory – keine Mitleidsfloskeln, keine Emotionen. Eure KZ-Filme reichen nicht aus. Wo bleiben der Gestank, die Schreie, die Kamera, der Ton, der alles festgehalten hat? Ihr habt Glück, dass das niemand festgehalten hat. Ihr könnt schlafen!”
Fasia überlebte nur knapp und wurde in der BRD nie als Opfer des Naziregimes anerkannt. Mit der Erkenntnis „Was passiert ist, darf nie wieder geschehen!“, begann sie, zu singen und politische Lieder zu schreiben, zunächst für die Ostermärsche der Atomwaffengegner. Später sang sie auf großen Bühnen, bei Streiks und Werksbesetzungen, engagierte sich in Arbeitskämpfen, für Frieden und Menschenrechte, gegen Faschismus. Für ihr Engagement erhielt sie 1991 das Bundesverdienstkreuz, das sie stellvertretend für die Friedensbewegung annahm. Sie sang mit allen Größen der Liedermacher*innen-Szene wie Baez, Süverkrüp und Wader − ihr Einfluss wirkt bis heute nach.
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN:
DGB Frauen Mülheim-Essen-Oberhausen
Fasia Jansen Stiftung
Fasia Jansen Gesamtschule
ERÖFFNUNGSTERMIN:
03. Juni 2025
ADRESSE:
Verein zur Förderung politischer Bildung, Fabrik K 14 e.V. , Lothringer Straße 64, 46045 Oberhausen