Am Mittwoch, 19. Juni 2024 um 11 Uhr weihte Bezirksbürgermeister Philipp Schlee in Düsseldorf-Flingern die Ilna-Wunderwald-Straße ein. Sie wird der Düsseldorfer Jugendstilmalerin Ilna Wunderwald gewidmet, die zum Düsseldorfer Künstlerverein „Malkasten“ gehörte. Die Straße trägt künftig nur den Geburtsnamen der Künstlerin, die bürgerlich nach ihrer Heirat Ilna Ewers-Wunderwald hieß.
Kunsthistorikerin Nathalie Krall hatte sich maßgeblich mit dafür eingesetzt, dass nach der Künstlerin eine Straße benannt wurde. Sie ist zudem verantwortlich für die Einrichtung eines FrauenOrtesNRW für Ilna Wunderwald, der am 07. Mai 2025 – dem 150. Geburtstag der Künstlerin – eingeweiht wird.
Fantasiemalerin, Freigeist, Feministin
Bei der Einweihung des Straßennamens stellte Nathalie Krall den 50 Anwesenden Ilna Wunderwald (1875-1957) als künstlerisch äußerst begabte, vielseitige Person mit starkem Willen, unerschrockenem Wesen und neugieriger Abenteuerlust vor:
eine Jugendstilmalerin, Modedesignerin, Bühnendarstellerin und Weltreisende, die sich bereits 1910 mit Kurzhaarfrisur androgyn inszenierte, ehe das in den 1920ern salonfähig wurde. 1912 ließ sie sich scheiden und hieß bürgerlich zwar weiterhin „Karoline Elisabeth Ewers-Wunderwald“, wollte aber „Ilna Wunderwald“ genannt werden.
Sie lebte dann ohne Trauschein mit einem anderen Künstler zusammen und nach dessen Tod 40 Jahre lang mit der Bildhauerin Elly Unkelbach.
Weniger Altlast – mehr Frauennamen
Düsseldorf will zehn historisch belastete Straßennamen umbenennen. Eine davon ist die frühere Porschestraße: Ferdinand Porsche hatte nachweislich eine exponierte Stellung im Dritten Reich inne und unterstützte das NS-Regime.
Düsseldorf will damit gleichzeitig den Anteil der nach Frauen benannten Straßen erhöhen. Gut so, tragen doch bundesweit nur 10% aller nach Menschen benannten Straßen Frauennamen.
Straßenfest Flingern am 01. Juni
Bereits am 01. Juni war Ilna Thema in Flingern: Nathalie Krall betreute einen ganztägigen Infostand im Namen des FrauenRat NRW beim dortigen Straßenfest. Sie informierte Passant*innen über das Projekt FrauenOrte und stellte Ilna Wunderwald vor, die mi ihren Fabelwesen und Fantasiewelten zeitlose Kunst geschaffen hat.