Hedwig Dransfeld
geb. 1871 in Hacheney | gest. 1925 in Werl
„Es ist an der Zeit, mit der uns vorgeworfenen Rückständigkeit zu brechen und die Stelle in der großen Frauenbewegung einzunehmen, welche der katholischen Frau zukommt.”
Meilensteine
1879 – 1897 Kindheit – Krankheit – Beruf
1879 Vollwaise mit acht Jahren
1888/89 Erkrankt an Knochen-Tbc, Amputation des linken Arms
1890 Lehrerinnen-Examen, Ursulinenschule Werl
1893 – 1908 Autorin – Redakteurin – Studentin
1893 Erster Gedichtband erscheint
1905 Redakteurin „Die christliche Frau“
1908 studiert als Gasthörerin Kulturwissenschaften
1912 – 1920 Frauenrechtlerin –Reformerin – Politikerin
1912 Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes
1919 Wahl in die Nationalversammlung
1920 Wahl in den Deutschen Reichstag
Lebenslauf
Hedwig Dransfeld war Frauenrechtlerin, Politikerin, Ehrenbürgerin.
Sie hat sich in vielen Bereichen verdient gemacht, vor allem als Reichstagsabgeordnete in der Sozialgesetzgebung und als Friedensaktivistin. Als leitende Redakteurin der Zeitschrift „Die christliche Frau“ (ab 1905) rief sie zu Reformen auf und trat für Frauenrechte ein. Sie war prägende Mitbegründerin der katholischen Frauenbewegung und forderte die staatsbürgerliche und sozialpolitische Bildung von Frauen.
Sie war Lehrerin an der Werler Ursulinenschule. Nach Zulassung von Frauen zum Studium 1908 studierte sie als Gasthörerin Kulturwissenschaften. Schon mit 22 Jahren veröffentlichte sie einen Gedichtband, weitere Publikationen folgten. Ihre Reden und Schriften erreichten bereits im kaiserlichen Deutschland ein breites Publikum.
1912 hielt sie eine bedeutende Rede beim Deutschen Frauenkongress in Berlin und wurde zur Vorsitzenden des Katholischen Deutschen Frauenbundes gewählt. Bei der 6. Generalversammlung des Frauenbundes 1916 forderte sie die Mitwirkung von Frauen am kulturellen Aufbau Deutschlands nach dem Krieg.
Nach Einführung des Frauenwahlrechts 1918 wurde Hedwig Dransfeld im Folgejahr Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und der preußischen Landesversammlung. 1920 erfolgte ihre Wahl in den Deutschen Reichstag.
Die Stadt Werl ernannte sie 1921 zur Ehrenbürgerin. Vier Jahre später starb sie im Werler Mariannenhospital. Auf dem Parkfriedhof Werl wurde ihr ein Ehrengrab errichtet, das Kruzifix gestaltete der bekannte Bildhauer Franz Guntermann.
STANDORTE:
Stele 1: Ursulinenkloster, Neuerstraße 11, Werl
Stele 2: Parkfriedhof Werl, Wulf-Hefe-Straße
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN:
Soroptimist International Club Werl, Wallfahrtsstadt Werl, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Werl, Ursulinenschulen Werl, Katholischer Deutscher Frauenbund
ERÖFFNUNG:
14. März 2025