Am 12. Oktober 2024 wäre Anja Niedringhaus 59 Jahre geworden. Die renommierte Fotojournalistin, die 2005 als erste deutsche Frau den Pulitzer Preis für aktuelle Fotoberichterstattung erhielt, wurde 2014 in Afghanistan erschossen. Für sie haben wir zusammen mit dem Forum Anja Niedringhaus (FAN) an Anjas Geburtstag einen FrauenOrt in Höxter eröffnet.
Ludger Haferkemper, Vorsitzender des FAN, konnte um 15 Uhr rund 100 Gäste zum Auftakt der feierlichen Eröffnung begrüßen. Er und Bürgermeister Daniel Hartmann betonten in ihren Grußworten das besondere bürgerschaftliche Engagement, mit dem das Forum Anja Niedringhaus getragen wird: „Anja Niedringhaus hat ein großes Lebenswerk geschaffen, das der Verein lebendig hält,“ so Hartmann.
Mut und Zuversicht
Für den FrauenRat NRW e.V., den Träger des Projekts, hielt Fachbeirats-Mitglied Meike Stühmeier-Freese ein Grußwort. Sie ging auf den Hintergrund des Projektes ein und betonte dessen besondere Vorbildfunktion:
„FrauenOrte sind als Erlebnisorte zu verstehen, die Frauengeschichte sichtbar und erlebbar machen und somit die Lücken in unserer Erinnerungskultur schließen. Wenn Mädchen sehen, was sie alles werden können; wenn sie lesen, was Frauen geschaffen haben; dann gibt das Mut und Zuversicht.“
Erfreut über Würdigung
Silja Polzin, ebenfalls Vorstand FAN, zeigte sich in ihrer Laudatio überzeugt:
„Anja Niedringhaus hätte sich über diese Würdigung durch einen FrauenOrt sehr gefreut. Ihre Leistung wird in besonderer Weise geehrt. Es passiert immer wieder, dass Frauen in der Versenkung verschwinden. FrauenOrte sorgen dafür, dass sie in der Geschichtsschreibung nicht verlorengehen.“
Nach den Grußwörtern erfolgte die feierliche Enthüllung der Tafel. Das musikalische Rahmenprogramm kam vom Klarinettenquartett der Musikschule Höxter. Es war uns eine Ehre, dass Anjas Mutter Heide-Ute Niedringhaus bei der Eröffnung dabei war.
ANJA Niedringhaus (1965-2014)

Anja machte ihr erstes Zeitungsfoto zu Schulzeiten in Höxter. Ab 1990 arbeitete sie für die European Pressphoto Agency (EPA). Sie war u.a. im belagerten Sarajevo im Einsatz.
2002 ging sie für Associated Press (AP) in den Irak, nach Afghanistan, Libyen und Gaza.
2005 würdigte die Internationale Stiftung für Frauen in den Medien (IWMF) Anjas Arbeit in der Männerdomäne Kriegsfotografie. 2014 wurde sie in Afghanistan erschossen.
Galerie: Eine Auswahl





Das Beitragsbild oben zeigt v.l.n.r. FAN-Vorstand Silja Polzin, Heide-Ute Niedringhaus, FAN-Vorsitzender Ludger Haferkemper, FrauenOrte-Fachbeirätin Meike Stühmeyer-Freese, Bürgermeister Daniel Hartmann © Burkhard Battran
Zum Weiterlesen
- Artikel in der Neuen Westfälischen Zeitung
- Beitrag bei Radio Hochstift
- Beitrag im WDR Fernsehen Lokalzeit OWL