Am Freitag, 17. Januar wurde im Institut für Stadtgeschichte Recklinghausen eine Gedenktafel zu Ehren von Dr. Anneliese Schröder (1924–2013) enthüllt. Eine würdige Ehrung für diese herausragende Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin, die mit der Austellung “Synagoga” (1960/61) bundesrepuplikanische Ausstellungsgeschichte geschrieben hat.
“Synagoga” gilt bis heute als bedeutender Beitrag zur moralischen Wiedergutmachung und als Angebot der Versöhnung mit dem jüdischen Volk in aller Welt.
An der Eröffnung des FrauenOrts in Recklinghausen nahmen auch ihr Sohn Stephan Schröder, die Schwiegertocher Angelika Schöder-Eising und ihr Schwiegersohn Klaus Beck teil.
Persönliche Erinnerungen an Dr. Anneliese Schröder
Eine besonders persönliche Note brachte Monika Willimzig vom FrauenRat NRW in die Veranstaltung ein. Sie erinnerte sich an die prägende Rolle Dr. Schröders in ihrer eigenen Jugend:
„Ich bin ja in Recklinghausen aufgewachsen und kann mit Fug und Recht sagen, dass mich die außergewöhnlichen Ausstellungen von Anneliese Schröder zu einer begeisterten Museumsbesucherin gemacht haben.“
Damit verdeutlichte sie, wie nachhaltig Dr. Schröders Arbeit bis heute wirkt und Menschen für Kunst und Kultur begeistert.
Ein Leben für Kunst und Kultur in Recklinghausen
Bürgermeister Christoph Tesche würdigte in seinem Grußwort das Wirken Dr. Schröders und betonte deren maßgeblichen Anteil am kulturellen Profil der Stadt:
„Recklinghausen wäre ohne das Wirken von Dr. Anneliese Schröder nicht die Kulturstadt, die sie heute ist. Sie prägte über Jahrzehnte das Kunst- und Kulturleben unserer Stadt und machte Recklinghausen bundesweit in der Kulturszene bekannt. Ihrem Engagement und Einsatz wollen wir mit dieser Gedenktafel gerecht werden und an sie erinnern.“
Wir danken unseren Kooperationspartnern, dem Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte und der Gleichstellungsstelle der Stadt Recklinghausen, für die Eröffnung.
Das Bild oben zeigt v.l.n.r.: Dr. Dorothea Beck, Tochter von Dr. Anneliese Schröder; Stephan Schröder, Sohn; Dr. Karin Derichs-Kunstmann, Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte; Angelika Schröder-Eising, Schwiegertochter; Monika Willimzig, FrauenRat NRW; Klaus Beck, Schwiegersohn; Christoph Tesche, Bürgermeister Recklinghausen
© Herrmann Böckmann

Dr. Anneliese Schröder, geb. Erne, war von 1953 bis 1987 in der Leitung der Kunsthalle bzw. aller drei Städtischen Museen der Stadt Recklinghausen tätig, zunächst als kommissarische Leiterin, von 1954 bis 1979 als Stellvertreterin und ab 1979 als Direktorin.
Mit der von ihr 1960/61 kuratierten Ausstellung „Synagoga“ schrieb sie bundesrepublikanische Ausstellungsgeschichte. Sie betreute eine Vielzahl von Ausstellungen und erarbeitete mehr als 300 kunsthistorische Begleitpublikationen.
Bedeutendstes Ereignis ihrer Dienstzeit war nach eigenem Bekunden 1956 die Gründung des Ikonenmuseums.