Am 01. Oktober wurde ein neuer FrauenOrt NRW zu Ehren der Dortmunder Bildungspionierin MARIE Reinders (1867–1911) eingeweiht. Sie hatte früh die Wichtigkeit für Bildung von bürgerlichen Mädchen erkannt. Eine Gedenktafel an der Hansastraße erinnert nun an ihre wegweisende Mädchenschule.
Die feierliche Eröffnung des neuen FrauenOrtes zu Ehren von Marie Reinders begann um 16 Uhr an der Ecke Hansastraße/Hansaplatz. Bürgermeister Norbert Schilff und Birgit Wehrhöfer, Leiterin der Gleichstellungsabteilung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung und Integration, begrüßten die Gäste und würdigten in ihren Grußworten das außergewöhnliche Engagement von Marie Reinders.
Murielle Guéguen, Vorstandsvorsitzende des FrauenRat NRW, hob das strategische Geschick von Reinders hervor, mit dem sie es 1901 schaffte, „die Herren des Dortmunder Magistrats zu überzeugen, die erste private Mädchen-Mittelschule Westfalens zu eröffnen.“ Guéguen betonte, wie die gezielte Bildung junger Mädchen damals deren Zukunft nachhaltig verbesserte. Sie zeigte sich erfreut, dass „wir mit dem Projekt FrauenOrte dazu beitragen konnten, dieser beeindruckenden Frau ein weiteres Andenken zu setzen.“
Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte der Bläserchor der Marie-Reinders-Realschule.
Bildung als Schlüssel zur Unabhängigkeit
Im Anschluss an die feierliche Enthüllung der Gedenktafel an der Ecke Hansastraße/Hansaplatz, also dort, wo 1901 die erste Mädchen-Mittelschule stand, fand eine Vernissage in der nahgelegenen Berswordthalle statt, die eine Ausstellung zum Leben und Wirken von Marie Reinders zeigt. Historische Dokumente und Bilder verdeutlichen, wie Marie unter schwierigen Bedingungen eine neue Bildungsform für Mädchen etablierte, die bis dahin in Westfalen einzigartig war. Die Ausstellung hebt außerdem hervor, wie sie bereits früh erkannte, dass Bildung der Schlüssel zur Unabhängigkeit und Gleichstellung für Frauen ist.
MARIE Reinders (1867-1911)
Marie Reinders (1867-1911) war Lehrerin und Schulleiterin. Um auch Mädchen aus der mittleren bürgerlichen Schicht eine bessere Bildung zu ermöglichen, gründete sie 1901 in Dortmund gegen Widerstand kirchlicher Institutionen die erste private Mädchen-Mittelschule in Westfalen.» zum Porträt
Galerie: Eine Auswahl
Fotos: Murielle Guéguen / Das Beitragsbild oben zeigt vlnr: Bürgermeister Norbert Schilff, Birgit Wehrhöfer (NRW Gleichstellungsministerium), Susanne Meyer & Heike Wulf, (beide Kunst und Kultur im Kaiserviertel und Bürger:inneninitiative Frauendenkmale), Murielle Guéguen (Vorstand FrauenRat NRW)
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- Zum Bericht bei Mengede Intakt