Csilla Freifrau von Boeselager
geb. 1941 | gest. 1994
Meilensteine
- 1945 Flucht von Ungarn nach Venezuela
- 1957 Studium in den USA, B.A. Chemie
- ab 1961 Führungspositionen in der Industrie
- 1973 Heirat mit Dr. Wolfhard von Boeselager
- 1974 Familiengründung
- ab 1980 Fremdenverkehrsverein, Wildwald
- 1987 Erster Hilfs-LKW, Krebsdiagnose
- 1989 Versorgung DDR-Flüchtlinge Budapest
- 1991 Stiftungsgründung, Hilfe Osteuropa
Lebenslauf
Csilla von Boeselager wurde 1941 in Budapest geboren. Mit ihrer Familie floh sie 1945 vor der Roten Armee nach Venezuela – und damit in die Armut. Stipendien ermöglichten ihr ein Chemiestudium in den USA. Es folgten Führungspositionen in der Industrie. 1973 heiratete sie Dr. Wolfhard von Boeselager und zog nach Arnsberg.
Europaweit bekannt wurde sie, als sie im Sommer 1989 über 30.000 DDR-Flüchtlinge in Budapest versorgte. Erstmals 1987 organisierte Csilla von Boeselager einen Hilfstransport in das damals noch kommunistische Ungarn.
Schon 1988 gründete sie die erste und bis heute größte private Hilfsorganisation Osteuropas, den „Magyar Máltai Szeretetszolgálat“ (ungarischer Hilfsdienst des Malteserordens).
1989 wurde Csilla die zentrale und treibende Kraft bei der Betreuung der in Ungarn mit ungewisser Zukunft gestrandeten DDR-Flüchtlinge. Spontan übernahm sie deren Versorgung, vermittelte auf allen Ebenen zwischen deutscher und ungarischer Politik, informierte und beruhigte die internationale Presse.
Mit ihrem Engagement trug sie wesentlich zur friedlichen Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ bei und wurde zum „Engel von Budapest“.
Csilla von Boeselager weitete ihre Hilfe für die Ärmsten der Armen weiter aus. 1991 gründete sie die unpolitisch und überkonfessionell ausgerichtete „Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe e. V.“, die ihre Arbeit bis heute fortsetzt. Csilla starb 1994 mit nur 52 Jahren in Arnsberg-Voßwinkel an einer Krebserkrankung.
STANDORT:
Die Stele steht vor dem Gebäude Nr.5 am Neheimer Markt, 59755 Arnsberg.
KOOPERATIONSPARTNER*INNEN:
Gleichstellungsstelle und Stadtarchiv der Stadt Arnsberg, Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe e.V.
ERÖFFNUNG:
10. November 2024