Anna Tervoort

geborene Brückner – geb. 21.10.1909 Schmalbroich, Kempen | gest. 08.04.2002 Krefeld

Anna Tervoort war eine starke, selbstständige Frau mit inspirierender Geschichte. Sie zog im Krieg ihre zwei Kinder allein groß und bewirtschaftete einen großen Bauernhof. Der ihr zuvor unbekannten, als jüdisch verfolgten Johanna Werner gewährte sie spontan und ohne Vorbehalte Hilfe in der Not. Anna Tervoort bewies damit Mut und Zivilcourage.

Lebenslauf

Meilensteine

1909 geboren als Anna Brückner
1936 Heirat mit dem Bauern Peter Tervoort
1939 alleinige Bewirtschaftung des Hofs
1944 Aufnahme von Johanna auf dem Hof
1945 Unterbringung in einem Abbruchhaus
1945 Unterbringung im Krefelder Bunker
1995 Bundesverdienstkreuz
1997 Gerechte unter den Völkern
2002 verstorben

Vita

Anna Tervoort heiratete 1936 den Bauern Peter Tervoort. Nachdem ihr Mann in die Wehrmacht eingezogen wurde, bewirtschaftete sie den gemeinsamen Hof in Hüls alleine.

Im Herbst 1944 bat ihr Schwager sie spontan, die in einer „Mischehe“ lebende Jüdin Johanna Werner aufzunehmen, da sie deportiert werden sollte. Anna versteckte Johanna auf ihrem Hof und gab sie als „ausgebombte“ Bekannte aus der Stadt aus.

Ein Nachbar schöpfte Verdacht und meldete sie der Gestapo, woraufhin Anna mit Hilfe anderer Menschen weitere Verstecke ausfindig machte. Johanna Werner fand im Krefelder Bahnhofsbunker Schutz, wo Anna Tervoort sie durchgehend versorgte.

Beide Frauen blieben bis an ihr Lebensende befreundet. Für ihr Engagement erhielt Anna Tervoort das Bundesverdienstkreuz und wurde als „Gerechte unter den Völkern“ durch Yad Vashem in Jerusalem geehrt.

Bildquelle

NS-Dokumentationsstelle Krefeld, Sammlung Tervoort, Bearbeitung sputnic visual arts